jazzahead 2018 :: Kultura Polska 2018

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„Ciepłe powitanie w Bremie kocham Polskę!“ – Ein herzliches Willkommen in Bremen, liebe Polen! Das diesjährige Partnerland der jazzahead Polen präsentiert sich in vielfältiger Weise sowohl auf der internationalen Fachmesse als auch mit einem abwechslungsreichen Kulturprogramm in der Stadt. Bei der „Polish Night“ am 18. April treten 8 Bands auf, die das Nachbarland Deutschlands repräsentieren.


Organisiert vom verdienstvollen „Adam Mickiewisz Institut“ durch dessen sogenannten POLSKA 100 Kulturprogramm (ins Leben gerufen anlässlich des 100ten Bestehens der wiedererlangten Unabhängigkeit des Staates Polen) und ausgewählt von einer internationalen Fachjury wird die vielfältige polnische Jazz- und Musikszene im Bremer Schlachthof vorgestellt. International bekannte Jazzgrößen wie das Marcin Wasilewski Trio oder Atom String Quartet stehen ebenso auf dem Programm wie Vertreter der jüngsten Generation, deren Namen dem Publikum neu sein werden. Über die Teilnahme von Kamil Piotrowicz, Kuba Więcek und High Definition Quartet freut sich Karolina Juzwa, ebenfalls Jury-Mitglied, besonders: Gerade sie seien es, die den Motor der aktuellen Szene darstellen und es besonders verdienten, international durchzustarten. „Und es gibt zwei weibliche Bandleader – Monika Borzym, die von der Jury gelobt worden ist für ihr stimmliches Charisma und ihre Professionalität, und Joanna Duda mit ihrem sehr originellen und stilistisch experimentellem Projekt, die die avantgardistische Seite der Szene zeigt.“ Das Galakonzert, organisiert von den jazzahead-Machern, am 20. April in der Glocke, ist zum Abschluss ein Highlight des Programms: Mit Anna Maria Jopek kommt eine der bekanntesten Sängerinnen Polens mit dem Pianisten Leszek Możdżer nach Bremen. Dieses Konzert ist eine besondere Premiere, eine Verbeugung vor allen Meistern und Stilen polnischer Musik, die ihre künstlerischen Persönlichkeiten geprägt haben. Als erste Band des Abends wird das internationale Quartett des Saxophonisten Maciej Obara auf der Bühne stehen: vier Talente, die sich vor allem bei weltweiten Live-Auftritten einen hervorragenden Ruf erspielt und vor kurzem ihre neue CD beim namhaften ECM Label herausgebracht haben.

 

Daneben finden im Rahmen des polnischen Kulturfestivalprogramms hochkarätige Literaturabende und polnische Filme ihre Aufführung. Eine Vier-Sterne-Konstellation der polnischen Literatur verspricht der 11. April im Theater Bremen: Olga Tokarczuk, die Grande Dame der polnischen Literatur, Feministin Sylwia Chutnik, Jacek Dehnel, der polnische Oscar Wilde, und Dariusz Muszer, ein Provokateur par excellence, lesen in der Nacht der polnischen Literatur. Weitere Literaturabende im Programm sind „Kosmopolen“ am 10. April im noon im Theater Bremen mit Artur Becker und Gitarrist Krzysztof Jaworski (Eintritt frei!) sowie eine Lesung mit Susanne Fritz am 16. April in der Buchhandlung Storm. Ein umfangreiches polnisches Filmprogramm gibt es im City 46 mit Werken u.a. von Roman Polański und Filmmusiken von Krzysztof Komeda. „Polnische Filme und Literatur sind international bedeutend und entsprechend stark in unserem Festivalprogramm vertreten. Das gesamte Programm wird jenseits von Klischees informieren, überraschen und neugierig machen“, sagt jazzahead! Projektleiterin Sybille Kornitschky.

Einblick in polnische Kulturlandschaft
Zum Halbzeitgespräch am 12. April geht es in der Bremischen Bürgerschaft um die Frage: Wie sieht die Kunst- und Kulturproduktion und deren Rahmenbedingungen bei unseren östlichen Nachbarn aus? Eine Talkrunde über die aktuelle Kulturszene in Polen mit Experten aus verschiedenen Themenbereichen. Unter anderem trifft hier Stefan Chwin, Danziger Romancier und Literaturhistoriker, auf seinen Warschauer Schriftstellerkollegen Bogusław Chrabota, den Chefredakteur der Rzeczpospolita, eine der wichtigsten größten Zeitungen Polens.

Performances & Tanz
Bewegt geht es zu bei den Tanz-Performances der Komuna Warszawa: Make Yourself am 8. April im Theater Bremen führt an einen utopischen Ort und nimmt die Zuschauer mit auf einen experimentellen Selbsterfahrungs-Trip. In Cezary Goes to War am 18. und 20. April in der Schwankhalle lässt Regisseur Cezary Tomaszweski seine Biografie von vier Schauspielern und einer Pianistin als groteske Revue nachspielen. Mit bissigem Humor verhandelt der Abend Männlichkeitsbilder und den Zugriff der Staatspolitik auf den Körper.

Ausstellungen
Die sechs Mal drei Meter große Lichtinstallation Terminal leuchtet vom 6.-22. April vor der Kunsthalle Bremen. Es ist das erste Kunstwerk der polnischen Künstlerin Karolina Halatek in Deutschland. Bereits ab dem 16. März ist im Museum Weserburg die Ausstellung Where Does Your Heart Belong? zu sehen: Eine pointierte Auswahl polnischer Gegenwartskunst, erweitert um internationale Positionen. Die Werke stammen aus der renommierten Signum Foundation in Poznań und sind in dieser Form erstmals in Deutschland zu sehen. Das Bremer Zentrum für Baukultur präsentiert architektonisch ambitionierte polnische Einfamilienhäuser jüngerer Zeit.

Die jazzahead! und deren diesjähriger Partnerland-Schwerpunkt ist nur eine Facette der mittlerweile bereits 12ten Edition dieser einmaligen internationalen Fachmesse für die weltweit verästelte Jazz-Szene. Es ist ein Drehkreuz und Riesentreffen für die Macher von Jazzkonzerten, seien es Festivals, Cluborganisatoren, Jazzvereinen, Musikern, Agenturen, Plattenfirmen, Medienvertretern und Fans des Genres, die sich oft nur einmal im Jahr in Bremen sehen und miteinander von Angesicht zu Angesicht sprechen. Und natürlich neue Kontakte schließen. Die Stadt und das Land Bremen profitieren von dieser Messe enorm. Kommen doch Menschen aus den entlegensten Winkeln der Welt in die Wesermetropole, buchen Hotelzimmer und Gästewohnungen, lassen sich bewirten und geben allgemein jede Menge Geld aus. Die jazzahead hat durch jahrelange Anstrengungen und Bemühungen ihre Finanzierung durch Bundesmittel und aus dem europäischen Kulturfond ihr Bestehen sichern können. Zwischenzeitliches Sponsoring durch die Autofirma Skoda wurde leider seitens des Unternehmens wieder eingestellt. In Bremen und bei seinen lokalen Politikern setzt sich nur langsam die Erkenntnis durch, dass die jazzahead mittlerweile ein Zugpferd für das Image der Stadt ist. Man wünscht den Machern um die Projektleiterin, Frau Sybille Kornitschky endlich auch die längst verdiente Anerkennung und eine finanziell gute Unterstützung des Landes Bremen und des Bremer Senats in Hinblick auf die kommenden Jahre.


Weiterführende Informationen zu allen Konzerten, Tickets etc. finden Sie auf den jazzahead Webseiten unter:
www.jazzahead.de